Apologetik - weil die Wahrheit zählt!

Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung. ... Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus!"  (2.Timotheus 4:2,5)

"Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten, als auch die, welche auf dich hören."  (1.Timotheus 4:16-17)

 

Wir fügen dieser Seite immer wieder neue Texte hinzu. Schauen Sie ab und zu mal rein!



Was bedeuten Apologetik, Apostasie und Bibeltreue?

APOLOGETIK: Christliche Apologetik ist die Verteidigung der biblischen Glaubenslehren gegenüber Irrlehrern oder Leugnern. Entscheidend ist hierbei zu lehren, was die wahre Aussage des biblischen Textes ist und sich von Fehlinterpretationen abzugrenzen. Die Apologetik zeigt außerdem auf, wo zeitgenössische Praktiken der ausgewogenen biblischen Lehre widersprechen. Sie warnt vor Irrwegen und ruft auf zu Buße und Umkehr. Die Apologetik möchte den Glauben der Zuhörer und Leser stärken.

APOSTASIE: Unter Apostasie versteht man sowohl den allmählichen Abfall, als auch die bewusste Abkehr vom wahren Glauben. Da wir allein die Bibel als verbindliche Quelle der Wahrheit betrachten, ist Apostasie also die fahrlässige Vernachlässigung oder die bewusste Leugnung biblischer Lehre. Ein Merkmal der Apostasie ist die Ablehnung jeder Predigt über Buße, Heiligung und Gericht. Wir leben in der Endzeit, der Zeit unmittelbar vor dem Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus. Liest man einige Stellen zur Endzeit in der Bibel (Matthäus 24; 1.Timotheus 4:1-3; 2.Timotheus 4:3-4; 2.Thessalonicher 2), so wird deutlich, dass der Abfall von Christus ein Hauptmerkmal unserer heutigen Zeit ist. Außerdem wird darin deutlich, dass die Masse der sogenannten 'Christenheit' keine Besserung erfährt. Die 'kleine Herde' derer, die ein neues Leben in Jesus gefunden haben, zu schützen und zu warnen, ist die Aufgabe und Verantwortung jedes Predigers. Darum wollen wir sowohl Lehrer als auch Lernende in der Wahrheit stärken. 2.Thessalonicher 2:11-12 warnt uns davor, dass die religiöse Verwirrung der letzten Zeit ein Gericht Gottes ist: "Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit." 

BIBELTREUE: Wir wollen Gott die Treue halten. Wenn wir uns als bibeltreu bezeichnen, was meinen wir damit? Halten wir uns etwa für unfehlbar? Zweifellos ist es notwendig, dass Christen die Bibel mehr als je lesen, studieren, verstehen und glauben, und dass sie dann auch nach ihrer Erkenntnis handeln. Lange haben wir es hingenommen, dass die Bibel zugunsten der Ansichten etablierter oder exzentrischer Persönlichkeiten verdreht und entstellt wurde. Wir halten die Bibel für verstehbar und in den wesentlichen Fragen eindeutig, vor allem aber für unfehlbar wahr. Es gehört jedoch nicht zu unseren Zielen, einen exklusiven Verein von Leuten zu gründen, die in einer bestimmten Auswahl haarspalterisch definierter Lehren übereinstimmen. Auch wenn eine korrekte biblische Lehre wichtig ist, so ist Orthodoxie dennoch nicht alles. Geistliches Leben entsteht in der Verbindung mit Jesus Christus, durch Sein Wort und durch Seinen Geist. Es lässt sich nicht mit Hilfe eines ausgefeilten orthodoxen Glaubensbekenntnisses heraufbeschwören. Papier ist bekanntlich geduldig, und das gilt auch für das unterschriebene Credo eines Vereins. Die Wahrheit trennt auf der anderen Seite auch immer und verbietet die ökumenische Verbindung mit Andersgläubigen. Jedoch ist unser Ziel genauso wenig, diesen und jenen Menschen zu verdammen und uns selbst derart abzugrenzen, dass wir am Ende nur noch mit uns selbst Gemeinschaft haben könnten. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass solche Unternehmungen fruchtlos bleiben. Der vollkommene Christ ist nicht der, der sich nicht irrt, sondern der, der sich korrigieren lässt! Wir alle brauchen Demut vor dem Wort Gottes. Es ist die Aufgabe aller Ältesten (auch 'Hirten' oder 'Pastoren' genannt), über die Treue zu Gottes Wort in der Gemeinde zu wachen: "So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen."  (Apostelgeschichte 20:28-31)


Okkultismus in der Gemeinde?

Dieser elfseitige Artikel enthält anonymisierte Berichte über Menschen, die den Anspruch erheben, der Gott der Bibel sei der Ursprung ihrer übernatürlichen Kräfte, Fähigkeiten oder Erfahrungen. Er soll Christen zum Nachdenken und Prüfen an der Schrift herausfordern, mit dem Ziel, die Gemeinde zu bewahren.

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Biblische Gemeinde

Eine biblische Gemeinde muss nicht überall gleich aussehen. Wir glauben aber, dass es neutestamentliche Grundsätze gibt, die für jede Gemeinde verbindlich sind. Vernachlässigt eine Gemeinde diese Grundlage, stellt sie sich gegen Gottes Gebot und gefährdet ihren Segen.

GRUNSDÄTZLICHES: Eine Gemeinde oder Kirche, gemeint ist damit kein Gebäude, ist eine regelmäßige Versammlung WIEDERGEBORENER Gläubiger zum Ziel der Anbetung, der Gemeinschaft und der Verkündigung aus der Heiligen Schrift. Sie bewahrt ihre gottgegebene UNABHÄNGIGKEIT vom Staat und auch von übergeordneten religiösen Vereinigungen. Die AUTHORITÄT der Gemeinde liegt allein bei dem Herrn Jesus Christus, der sich durch die HEILIGE SCHRIFT, nämlich die 66 Bücher der Bibel, offenbart.

ZUR GESCHICHTE: Die drei Prinzipien WIEDERGEBURT, UNABHÄNGIGKEIT und AUTORITÄT DER HEILIGEN SCHRIFT haben ihren Ursprung in der frühchristlichen Urgemeinde der Zeit der Apostel und spiegeln sich im Neuen Testament wieder. Sie wurden während der Reformation durch Repräsentanten der Täuferbewegung vertreten. Die freikirchlichen Täufer hatten sich durch die Verfügbarkeit gedruckten Bibelübersetzungen ausgebreitet und verstanden sich nicht als Protestanten. Die protestantischen Landeskirchen entstanden hingegen aus einer Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche. Katholiken und Protestanten verfolgten beide die von ihnen verächtlicherweise „Täufer“ oder auch „Wiedertäufer“ genannten Christen, die alle die biblische Glaubenstaufe durch Untertauchen praktizierten und die unbiblische Säuglingstaufe ablehnten.

ZUM BEGRIFF: Natürlich wurden mit dem Schimpfwort „Täufer“ auch Gruppierungen betitelt, die Sonderlehren vertraten. Auch heute folgen nicht alle Täufer (englisch: Baptisten) den biblischen Prinzipien der WIEDERGEBURT, UNABHÄNGIGKEIT und AUTORITÄT DER SCHRIFT, obwohl sie diesen Namen tragen. Andererseits gibt es zahlreiche evangelische Freikirchen, die der biblischen Lehre folgen, ohne die Begriffe „Täufer“ oder „Baptisten“ in ihrem Bekenntnis zu verwenden. Wir halten diese Prinzipien für wichtig, wobei wir auf die Bezeichnung „Täufer“ oder „Baptisten“ wenig Wert legen. Heute hat sich der aus dem Englischen stammende Begriff „evangelikal“ durchgesetzt. Dieser bezeichnet jedoch eine breite Palette freikirchlicher Gruppierungen. Deshalb wollen wir an dieser Stelle noch etwas genauer werden.

 

Wie stellen wir uns Gemeinde vor?

 

FREIWILLIGKEIT: Als Freikirche besteht unsere Gemeinde aus Freiwilligen, die sich aufgrund ihrer eigenen Überzeugung haben taufen lassen. Diese schließen sich verbindlich in einer Gemeinde zusammen, um gemeinsam dem Herrn Jesus Christus nachzufolgen: ohne Bürokratie, ohne Kirchensteuer, ohne Mitgliedsbeiträge und ohne den Druck einer erbetenen Kollekte im Gottesdienst. Wir finanzieren uns ausschließlich aus freiwilligen, anonymen Spenden und treffen alle Entscheidungen selbstständig. Wir sind sowohl unabhängig von Konfessionen und Gemeindebünden, als auch von Organisationen oder Einzelpersonen, die versuchen, durch ein Netzwerk Einfluss auf Gemeinden in ihrer Region zu nehmen. Geleitet wird unsere Gemeinde in Demut und Verantwortung, sobald die Größe der Gemeinde das ermöglicht, von mehreren geeigneten Männern, sogenannten "Ältesten" (auch Pastoren oder Hirten genannt, s. 1.Timotheus 3:2; Titus 1:6; 1.Petrus 5:2-4, Apostelgeschichte 20:28; 1.Timoteus 2:12). Diese sorgen für das geistliche Wohl der Gemeinde und tragen die Verantwortung für eine gesunde Lehre. Das bedeutet auch, dass sie offensichtliche Trends und neue Lehren, die unter Gemeindebesuchern auftauchen, an der Schrift prüfen und dazu Stellung nehmen. Ein Austritt aus der Gemeinde ist natürlich jederzeit möglich und sollte im Frieden geschehen.

EINFACHHEIT: Unsere Gottesdienste laufen einfach ab, ohne umständliche Liturgie. Gemeinsam singen, frei beten und regelmäßig das Abendmahl feiern gehört dazu. Unsere Musik ist einfach, die Atmosphäre ungezwungen. In verständlichen, lebensnahen Predigten gehen wir in der Regel Vers für Vers durch einzelne Bücher der Bibel. Wir legen Wert darauf, dass jeder Einzelne die Bibel lesen lernt. Diese betrachten wir immer mit dem Ziel, Jesus Christus immer besser kennen zu lernen. Wir folgen dabei keinen theologischen Schulen, Strömungen oder „-ismen“. Gott offenbart sich in seinem geschriebenen Wort. Darüber hinausgehende Sonderoffenbarungen und Traditionen lehnen wir ab. Schwärmerische Lehren oder geistliche Phänomene, die auf Erfahrung begründet sind, erkennen wir nicht an. Wir halten uns an die klaren Aussagen der Heiligen Schrift als einzige Grundlage für Glauben und Praxis. Da die Zeit der Gemeindeglieder kostbar und begrenzt ist, konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und versuchen, das Gemeindeleben nicht mit Aktivitäten zu überfrachten. Wir treffen uns an einem geeigneten Ort, möglicherweise auch in einem privaten Wohnzimmer.

MISSION: Jeder Gläubige ist berufen, ein Nachfolger des Herrn Jesus zu sein und Zeugnis vom Evangelium zu geben. Manche haben dazu die Gabe der Evangelisation oder der Verkündigung. Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Als Gemeinde haben wir die Aufgabe, uns gemeinsam für die Verbreitung des Evangeliums einzusetzen und Menschen aus unserem Umfeld in die Nachfolge Jesu zu führen. Wir sind berufen, für diesem Zweck zu GEHEN, zu GEBEN und zu BETEN. Eine Zusammenarbeit mit anderen Christen und Gemeinden begrüßen wir, so lange diese auf der Grundlage einer gemeinsamen biblischen Glaubensüberzeugung geschieht. Wir möchten, soweit es an uns liegt, in Frieden mit jedermann leben. Die Gnade des Evangeliums und Gottes Angebot der Vergebung stehen ausdrücklich jedem Menschen offen, der sich darauf einlässt.


Neugeburt - Wer ist ein Christ?

Dies ist die wichtigste Frage, die sich jeder Mensch selbst stellen muss: "Bin ich von neuem geboren? Hat Gott mir Ewiges Leben geschenkt? Sind meine Sünden vergeben? Ist Jesus Christus in mein Leben gekommen? Bin ich wirklich ein Kind Gottes? Komme ich nach meinem Tod in den Himmel?" Es ist dringend, dass wir uns prüfen und eine klare Antwort auf diese Fragen finden. In Johannes 3:7 ermahnt der Herr Jesus einen religiösen Pharisäer zu dessen Überraschung: "Ihr müsst von neuem geboren werden!" Die Lehre der Neugeburt oder geistlichen Wiedergeburt (zu unterscheiden von der falschen lehre der leiblichen Reinkarnation!) ist eine ganz entscheidende Lehre der Bibel. Sie bringt folgende Frage auf den Punkt: "Wer kann dann überhaupt gerettet werden?" (Matthäus 19:25). Erlösung ist Gottes Werk und beinhaltet Vergebung der Sünden, Ewiges Leben und die Versiegelung mit dem Heiligen Geist. Der Gläubige wird ein Kind Gottes und Eigentum des Herrn Jesus, an den er glaubt. Voraussetzung ist das Erkennen des Sohnes Gottes, seines stellvertretenden Opfers und seiner Auferstehung. Wiedergeburt geschieht nach Buße und Umkehr zu Jesus Christus im Glauben an sein Wort. Der Grund ist Gottes Gnade, nicht eigene Verdienste. Das neue Leben erhält man einmalig und unwiderruflich. Die Bedeutung der Neugeburt wird darin deutlich, dass diese heilsentscheidend ist: Ohne Neugeburt keine Erlösung! Deshalb lehrt keine Sekte der Welt eine schriftgemäße Neugeburt. Dies gilt auch für alle Kirchen, in denen die Neugeburt durch die (Baby-)Taufe, gute Werke, Opfer oder die Allversöhnungslehre (die Behauptung, alle Menschen kämen in den Himmel) ersetzt wurde. Ein biblisches Verständnis der Neugeburt wirkt sich dagegen heilsam auf den Geist und die Seele eines Menschen aus. Nachfolgend einige Bibelstellen zur geistlichen Wiedergeburt: 

"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!"  (Johannes 3:3)

 

"Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist."  (1.Johannes 5:1)

 

"Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt."  (1.Petrus 1:23)

 

"Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung."  (Galater 6:15)

 

"Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!"  (2.Korinther 5:17)

 

"Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten."  (1.Petrus 1:3)

 

"Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind."  (Johannes 1:12-13)

 

"Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit – errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden."  (Titus 3:4-7)



Zeitgeist im Licht der Bibel

Die aktuelle Entwicklung in der evangelikalen Welt zu beobachten und zu bewerten, das mag einige Gemüter erregen. Wir müssen lernen, die Augen zu offen zu halten und die Dinge an der Bibel zu prüfen. Gott schenke den Mut, manches anzusprechen und mit offenen Karten zu spielen. 

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Die biblische Taufe

Die Lehre von der Taufe gehört zu den klarsten Lehren im Neuen Testament. Differenzen über die Taufe haben ihren Ursprung in der Regel in unterschiedlichen Traditionen (Kolosser 2:8) und nicht in einer strittigen Auslegung der Schrift (Epheser 4:5). Im Neuen Bund werden ausschließlich Gläubige getauft (Apg. 2:40-42), also Menschen, die Buße und Neugeburt erlebt haben. Das schließt Säuglinge kategorisch aus. Die Taufe geschah, gemäß der Bedeutung des griechischen Wortes für taufen (baptízein), durch Untertauchen in Wasser (Apg. 8:39). Besprengung und andere Formen der Taufe sind nicht erwähnt. Menschen, die vorher mit einer anderen Taufe getauft worden waren, aber keine gültige christliche Taufe erfahren hatten, wurden wieder getauft (Apg. 19:3-5). Die biblische Reihenfolge ist Bekehrung-Taufe-Gemeindezugehörigkeit (Apg. 2:41; 18:8). Die biblische Glaubenstaufe ist ein Bekenntnis des Glaubens und symbolisiert die Identifikation des Gläubigen mit Christus, nämlich dass der Täufling mit Christus gekreuzigt und auferstanden ist (Römer 6:3-5, Kolosser 2:12-14). Die Taufe ist nicht heilsnotwendig (Markus 16:16, hier heißt es: die Taufe gehört einerseits zum Glauben dazu, fehlende Taufe ist aber kein Kriterium für Verdammnis; 1.Korinther 1:17), aber ein notweniger Schritt des Gehorsams für jeden Gläubigen (Matthäus 28:19; Apg. 22:16). Gehörst Du zu denen, die vielleicht schon lange gläubig sind, diesen Schritt aber noch nicht getan haben? Was hindert Dich daran, getauft zu werden? (Apg. 8:36-38). Lies doch einmal in Ruhe die angegebenen Bibelstellen nach und sage Jesus im Gebet, dass Du Ihm gehorchen willst.


Schechina - Lichtherrlichkeit Gottes?

Theologen und Prediger reden immer wieder von der Schechina (engl. Shekinah; aus dem hebräischen Wort für 'innewohnen') als der sichtbaren Herrlichkeit Gottes in der Bibel. Die sichtbare Herrlichkeit Gottes, die den Tempel Salomos erfüllte und die Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus während seines Lebens auf der Erde (Joh. 1:14), sichtbar geworden auf dem Berg der Verklärung, wird von vielen gerne Schechina genannt. Damit erweckt man den Eindruck einer tieferen Erkenntnis. Ich (Rüdiger), muss zugeben, dass ich den Ausdruck vor vielen Jahren selbst in mehreren Predigten benutzt habe. Hellhörig wurde ich, als ich feststellte, dass der Begriff nirgends in der Bibel auftaucht. Der Ursprung dieses weiblichen Begriffes liegt in der mystischen Kabbala, der esoterischen Alchemie des Judentums. Er bezeichnet eine angebliche Gottheit mit weiblichen Merkmalen aus dem Herrschaftsbereich Gottes oder auch die weiblichen Eigenschaften Gottes. Kennzeichen der Schechina ist das Licht, und zwar das passive, reflektierte Licht, ähnlich dem Licht des Mondes. Die Schechina wird von manchen Autoren mit der Göttin Shiva aus dem Hinduismus gleichgesetzt (Gershom G. Sholem, La Kabbale et sa symbolique, París 1966). Außerdem bezeichnet der Begriff Schechina die erste Stufe der Erleuchtung. Im Koran, wo das arabische Wort 'Sakinah' mehrfach vorkommt, bezeichnet es den Geist, der Mohammed und seine Nachfolger erfüllte (Wikipedia). In Mekka wurde in vorislamischer Zeit Manat, die Göttin des Mondes verehrt. Diese soll dort in einem schwarzen Stein gewohnt haben (Wikipedia). Der Begriff Schechina spielt auch in der islamischen Mystik des Sufismus eine Rolle. Heute gibt es vor allem in den USA charismatische Gemeinden und christliche Radiosender namens Shekinah. Auf einschlägigen Internetseiten wird das Angebot gemacht, Jesus quasi 'mit den Sinnen zu erfahren'. Das Suchen nach betont sinnlichen religiösen Erfahrungen birgt jedoch Gefahren. Der Begriff Schechina trägt, obwohl er sogar in Bibelkommentaren vorkommt, inhaltlich nicht zu einem biblischen Verständnis der Herrlichkeit Gottes bei, sondern fördert eine Vermischung mit heidnischen Konzepten. Ich (Rüdiger) habe mich öffentlich von dem Begriff distanziert und möchte ihn auch in Zukunft bei der Predigt vermeiden.


Mit Handy und Tablet im Gottesdienst?

Es ist sicherlich sehr praktisch, umfangreiche Bibelstudienhilfen am Laptop (Notebook) oder auf anderen mobilen Geräten in so kompakter Form nutzen zu können. Wir nutzen regelmäßig das Internet, digitale Bibeln und gespeicherte Literatur. Auch nehmen wir Nachrichtendienste wie SMS, Skype und WhatsApp in Anspruch. Doch sollten wir auch im Gottesdienst oder in der Bibelstunde eine digitale Bibel verwenden? Sowohl Prediger, als auch Besucher der Veranstaltung sieht man immer wieder den Bibeltext vom Handy ablesen. Was für Gefühle und Gedanken kommen Euch selbst, wenn ihr das seht? Macht Ihr Eure tägliche Andacht eigentlich an einem Bildschirm?

Zuerst kann man beobachten (und das haben wir unzählige Mal getan), dass Smartphones während der Versammlung plötzlich klingeln. Manchmal fangen die Leute sogar an zu telefonieren. Ganz zu schweigen von störenden Pieps-Tönen und Melodien beginnen andere plötzlich, einen Text zu tippen. Die Aufmerksamkeit ist erstmal dahin. Beobachtet mal, wie sehr es ablenkt, wenn jemand im Gottesdienst eine Bibel aus Papier hervorholt: in der Regel überhaupt nicht. Zieht jedoch jemand ein Handy aus der Tasche und schaltet den Bildschirm an, wandern plötzlich alle Augen der Umgebung auf diese Person. Allein die Geste reicht aus, bei vielen den Eindruck zu erwecken, die Person sei abgelenkt. Sind doch Menschen mit einem Smartphone in der Hand im Alltag oft kaum ansprechbar.

Für einige ist es einfach ‘praktisch’, mit anderen Worten ‘bequem’. Aber Bequemlichkeit ist keine Tugend. Andere können ihr Handy vielleicht keine 100 Minuten lang aus den Augen lassen. Oder sie sind sich nicht bewusst, dass das Signal an Kinder und Jugendliche als Erlaubnis verstanden werden könnte, mal eben ihre Nachrichten zu checken. Klar, wir sind modern und auf keinen Fall ‘gesetzlich’, aber was ist noch gesund? Und womit ehren wir Gott am meisten? Womit zeigen wir am meisten Ehrfurcht vor Gottes Wort?

Gottes Wort ist unsere oberste Autorität. Es ist ewig, verlässlich und heilig. Welche Autorität, Verlässlichkeit und Heiligkeit strahlt ein mobiles, digitales Gerät aus? Vielleicht aktualisiert es gerade ein Programm oder es drängt sich eine Nachricht auf den Bildschirm? “Nee, war nur Werbung.” Gott ist ein eifersüchtiger Gott (Exodus 20:5) und möchte unsere ungeteilte Aufmerksamkeit (Matthäus 6:24).

Bist Du schon mal auf dem Weg in die Gemeinde von jemandem angesprochen worden, weil er sah, dass Du eine Bibel trägst? “Bin zu Besuch in der Stadt und suche die Gemeinde soundso!” Oder ist es Dir eher unangenehm, ja, schämst Du Dich regelrecht, Dich auf der Straße als Christ zu ‘outen‘? Sogar Unbekehrte haben mehr Respekt vor einer Bibel aus Papier, als vor einer digitalen Version. “Ist das wirklich ein Text aus der Bibel, was Du da aus dem Handy vorliest?” “Oh, sorry, das müsste anders heißen. Hatte gerade eine freie Übertragung geladen.” - “Ups, Akku ist leer”. Jetzt piepst es sogar im Flugzeugmodus! Und: blödes Gefühl, wenn man einem Kollegen Zeugnis gibt ... und den Bibeltext aus dem selben Gerät liest, wo sonst die schnelllebigen Bilder von ‘Snapchat‘ (ein soziales Netzwerk ähnlich wie Facebook, bei dem Schnappschüsse nur sekundenlang zu sehen sind) nach kürzester Zeit unwiederbringlich verblassen.

Du brauchst eine persönliche Bibel. Nein, nicht zuhause im Schrank, sondern regelmäßig dabei. Mit Markierungen, vielleicht sogar mit eigenen Notizen. Du weißt ja genau: “Der Vers steht ganz oben rechts auf dieser Seite!” Das hast Du in Deiner Morgenandacht gelesen und kannst es jetzt mit jemandem teilen. Mir fehlt dieser Aspekt manchmal deshalb, weil ich die Bibel in mehreren Sprachen lese und deshalb zwischen verschiedenen gedruckten Exemplaren wechseln muss. Eine gedruckte Bibel ist EXKLUSIV. Nur für die Bibel. Kein Kommentar (ich benutze ungern eine Studienbibel mit integriertem Kommentar, auch nicht aus Papier), keine sich vordrängelnden Meldungen, nur Gottes Wort. Dieses Buch ist nur dazu da, dass Gott ungestört zu mir reden kann. Also, ich bin leicht ablenkbar und es kostet mich immer viel Kraft, mich zu konzentrieren. Meine Predigten schreibe ich auf Papier. Mit der Hand. Einmal geschmiert, gekritzelt, ergänzt, mit Skizzen, wieder durchgestrichen, mit Pfeilen kreuz und quer. Dann schreibe ich sie noch einmal auf, lesbar. Soweit man meine Handschrift als ‘lesbar’ bezeichnen kann. Am Ende ist die Predigt im Kopf gespeichert und gelegentlich vergesse ich sogar beim Predigen, auf die Notizen zu schauen.

Dieser Artikel soll niemanden kritisieren oder belehren. Nein, wir wollen schon gar kein neues Gebot aufstellen. Sicherlich wird es auch etliche Ausnahmesituationen geben, wo Medien unterschiedlich wirken. Auch mag es Gemeinden geben, die einen disziplinierten Umgang mit diesen Medien praktizieren und deshalb keine schlechten Erfahrungen damit machen. Die sollten sich bitte nicht angesprochen fühlen! Ansonsten empfehlen wir Dir: beobachte Dich selbst, und beobachte andere und deren Reaktionen. Dann entscheide selbst, was in welcher Situation in Zukunft das Beste ist!


Biblisches Gemeindewachstum

Der wohl größte Trend unserer Zeit in den evangelikalen Gemeinden ist die sogenannte Gemeindewachstumsbewegung, welche Elemente der Charismatik, der ‘Emerging Church’ und der Mystik miteinander vereint. Demnach ist ein Gemeindegründer erfolgreich, wenn er es geschafft hat, sonntags eine große Menschenmenge zu versammeln. ‘He’s got a big crowd’ (‘Er versammelt viele Leute’) gilt für viele als göttliche Bestätigung dafür, dass ein Pastor von Gott besonders gesegnet sein soll. Gründer und Leiter sogenannter Megagemeinden werden zu evangelikalen Pop-Ikonen, die als Bestsellerautoren und gefragte Konferenzsprecher viel Geld bewegen, was wiederum als Bestätigung ihrer göttlichen Autorität interpretiert wird. Die Kompromisse, die diese weltweit sehr einflussreichen Persönlichkeiten in der Lehre und Gemeindepraxis eingehen, sowie ihre teilweise groteske Annäherung an die Welt und deren Wünsche, sollte uns zu denken geben.

Was bedeutet das Wort ‘Mystik‘ in diesem Zusammenhang? “Viele Leute setzen alles daran, Gefühle zu haben und Dinge zu erleben. ‘Ich möchte den Herrn anrühren’, sagen sie. Mystiker neigen dazu, die Lehre gering zu achten. Demzufolge werden die Predigten immer kürzer und der Gesang immer länger. Die Menschen wollen immer weniger von der Wahrheit hören, sondern sie wollen dieses schöne warme Gefühl haben. Und wenn sie es hatten, sagen sie: ‘Ja, das war ein wunderbarer Lobpreisgottesdienst!’” (bibelbund.de/2015/10/einheit-um-jeden-preis/). “Es gibt ein Rezept für Gemeindegründung ... : Sammle eine große Summe Geld durch Spenden und gib dann viel Geld für Werbung aus. Danach verwandle die zusammengetrommelte Menschenmasse in eine Gemeinde.” (brandonacox.com). Orientiert man sich an diesen Vorgaben, so wäre der Dienst des Herrn Jesus auf der Erde ein komplettes Versagen gewesen (atacrossroads.net).

Rick Warren, bekanntester Vertreter der Gemeindewachstumsbewegung, bezeichnete den Einsatz von weltlicher Rock- und Popmusik im Gottesdienst als entscheidenden Schritt für seinen persönlichen Erfolg. Dazu kommt der Einsatz von Theaterstücken im Gottesdienst. Das beste Unterhaltungsprogramm zieht alle Christen aus den Gemeinden der Umgebung an und versammelt diese in der nun stark wachsenden zeitgenössischen Gemeinde, die perfekt auf die weltlichen Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist. Die Leute in der ‘Gemeinde‘ werden durch aufwändige Programme und Aktivitäten auf Trab gehalten. Durch das andauernde Beschäftigtsein entsteht der Eindruck von ’geistlichem Leben’. “Das ist der größte Götze ... : ‘Unterhaltung‘. Die Hauskreise beschäftigen sich nicht mehr mit der Bibel, sondern bieten einfach nur Gemeinschaft an. Amerikanische Christen haben vergessen zu definieren, was wirklich ein Christ ist. So kommt es dazu, dass Rom und die Evangelikalen immer mehr zusammenrücken.” (bibelbund.de/2015/10/einheit-um-jeden-preis). Die Stimmung, die in manchen christlichen Veranstaltungen vorherrscht, findet man im biblischen Text kaum wieder. Sie ist sicherlich nicht charakteristisch für den Glauben. Bei Wiedergeborenen kommt es in solchen Gemeinden gelegentlich zu einem Gefühl ‘geistlicher Heimatlosigkeit’. Wir treffen immer wieder Leute, die darunter leiden. Für die geistliche Qualität einer Gemeinde spielt es keine Rolle, ob eine Gemeinde groß oder klein ist.

Nicht zuletzt begleitet auch die Ökumene die weltweite Gemeindewachstumsbewegung auf Schritt und Tritt. So kommt es, dass der als anglikanischer Bischof auch unter Evangelikalen bekannt gewordene N.T. Wright, mit lila Robe und einem protzig verzierten Messingkreuz um den Hals, breites Gehör bei der Verbreitung eines unbiblischen Verständnisses vom Reich Gottes und der Erlösung findet. Sozusagen ‘mitverkauft’ wird auch eine falsche Lehre von Christus, Himmel und Hölle, sowie der Wiederkunft des Herrn Jesus. Große Teile des Neuen Testaments werden unter dem Deckmantel herausragender ‘Intellektualität’ völlig uminterpretiert und angepasst (genannt ‘NPP’). Trotzdem bleibt der Beifall Evangelikaler ungebremst.

Die Bibel gibt keine Anweisungen, die zu einem rein zahlenmäßigen Gemeindewachstum führen sollen. Dagegen hat sie viel zu sagen über das Wachstum im Glauben, also das Wachsen ‘zu Christus hin’. Biblisches Gemeindewachstum geschieht durch Bekehrung und Neugeburt. Es heißt in der Apostelgeschichte: Und noch mit vielen anderen Worten gab er Zeugnis und ermahnte und sprach: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3000 Seelen hinzugetan. ... Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.”(2:40,41,47).

Auch ist es nicht Gottes Plan, Massen Vergnügungssuchender in die Gemeinde zu locken, sondern wir sollen das Evangelium zu den Menschen tragen. “Wer versucht, Seelen auf Kosten der Ehre und Herrlichkeit Gottes zu retten, der betrügt Gott um seine Ehre, und Seelen retten tut er auch nicht; er macht keine Jünger, sondern bloße Proselyten und Mitläufer.” (A.W. Tozer, Gegründet im Wort, brennend im Geist, S. 14). Deshalb sprach Jesus in Markus 16:15-16 auch: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.” Nicht alle werden dem Ruf des Evangeliums folgen, denn nicht alle haben den Glauben (2.Thessalonicher 3:2). Der schmale Pfad wird nur von den wenigen begangen, die auch durch die enge Pforte gefunden haben. Die ‘Vielen’ gehen den Weg ins Verderben. “Die Entscheidung, Jesus nachzufolgen, fordert einen hohen Preis. Nicht viele werden bereit sein, diesen Preis zu zahlen. Außerdem interessieren sich heute immer weniger Menschen für den christlichen Glauben. Gemeindewachstum geschieht in der Regel relativ langsam. Dabei geht es nach Gottes Zeitplan. Es ist ein Werk des Heiligen Geistes und nicht unser Werk.” (missioalliance.org).

“Ziel der Gemeinde ist es, Gott die Ehre zu geben und Verlorene durch die Verkündigung des einzigartigen Evangeliums (Galater 1:1-12) vor der Hölle zu retten und sie zu Jesus Christus zu führen.” (gesundelehre.bplaced.net). Gott fordert von seinen Dienern Treue, aber kein zahlenmäßiges Wachstum (1.Korinther 4:2). Deshalb verwundert es nicht, wenn Jesus die Gläubigen in Lukas 12:32 als ‘kleine Herde’ bezeichnet. “Wir müssen auch über die Verderbtheit des Menschen sprechen. Wir haben eine Verpflichtung zum Gebet, zur Buße. Wir müssen bereit sein, das Ärgernis des Kreuzes zur Ehre Gottes zu ertragen, auch Unehre, Kritik und Spott. Wir brauchen nicht bessere Methoden, sondern wirksameres Gebet und Evangelisation gegen den Abfall!” (bibelbund.de/2015/10/einheit-um-jeden-preis).


Der Neid - Sünde im Heiligtum

Die Sünde des Volkes Israel im Alten Testament erreichte ihren Höhepunkt unter der Herrschaft Manasses, des gottlosesten aller Könige Judas. Er praktizierte und verbreitete Götzendienst (was nach der Bibel Dämonenanbetung ist, 1.Korinther 10:20 und 5.Mose 32:16-17), Wahrsagerei, Spiritismus und brachte seinen eigenen Sohn als Opfer für die Götzen dar. Er ging sogar so weit, dass er ein Götzenbild der Aschera im heiligen Tempel Gottes in Jerusalem aufstellte (2. Könige 21:7). Der Aschera-Kult (Die Göttin Aschera ist vergleichbar mit Astarte und Isis, 2.Könige 23:13) war als 'Himmelskönigin' (Jeremia 7:18) ein Vorgänger der heute so verbreiteten Marienverehrung. Damit verführte Manasse das Volk zur Sünde und reizte Gott zum Zorn. Auf dessen Wort und Warnungen wollte er nicht hören (2.Chronik 33:10), worauf ein strenges Gericht Gottes folgte. Ähnliches wird sich offenbar wiederholen, wenn der kommende Antichrist “den Greuel der Verwüstung ... an heiliger Stätte” aufrichten wird (Matthäus 24:15).

Von allen menschlichen Abgründen und Greueltaten gibt es eine besonders perverse Sünde, da diese in Gottes Heiligtum Einzug erhält. Dies geschieht unverhofft und in den frommsten Kreisen, wenn STOLZ und NEID sich an heiliger Stätte ausbreiten. Stell dir einmal vor, du wärst der vorbildlichste Christ in deiner Gemeinde. Plötzlich hörst Du jemanden über eine andere Person sagen, “Bruder soundso ist unser größtes Vorbild in der Gemeinde!” Möglicherweise überkommt dich gleich ein Gefühl der Ablehnung gegen diesen Bruder. Dein Stolz ist verletzt und der Neid auf diesen Glaubensbruder meldet sich. Vielleicht beginnst Du jetzt damit, dich besonders anzustrengen, eine noch vorbildlichere Frömmigkeit an den Tag zu legen. Doch es handelt sich um tote Werke (Hebräer 9:14), die nicht vom Heiligen Geist bewirkt sind und die der Buße bedürfen (Hebräer 6:1). Die Sünde Satans war dessen Stolz. Sein Platz war vor dessen Sündenfall zwischen den glühenden Steinen, also direkt unter der Thronkuppel Gottes. Die höchste Position aller geschaffenen Wesen inne zu haben, das war ihm jedoch nicht genug, denn in seinem Hochmut empfand er, dass ihm die höchste Ehre zustünde und er begehrte selbst den Thron Gottes für sich. Zu gerne hätte er den Herrn Jesus Christus von diesem Thron heruntergestoßen (Matthäus 4:9).

Mit wenigen Worten will ich diese beiden Sünden, die Hand in Hand miteinander gehen, so beschreiben, wie ich sie wiederholt im Reich Gottes und an heiliger Stätte beobachtet habe. Immer wieder versuchen Menschen, die Bibel, Gott und den christlichen Glauben als Mittel zum Erreichen ihrer selbstsüchtigen, ungeistlichen und unheiligen Ziele zu benutzen. Christus ist dann nicht ihr Ziel, sondern der Glaube dient ihnen als Mittel zum Zweck. Gott ist nicht Herr über sie, sondern er soll ihr Diener sein. Dazu ist es regelmäßig nötig, sich vor anderen Menschen einen besonders frommen Anschein zu geben. Diese Heuchelei nannte Jesus den 'Sauerteig der Pharisäer' (Lukas 12:1). Dabei gehen diese 'Christen' heute, ebenso wie damals die jüdischen Priester, skrupellos sogar über Leichen. Eng verbunden mit dem religiösen STOLZ ist der religiöse NEID (Markus 15:10). Die Eifersucht ist deshalb so gefährlich, weil sie Menschen, die sich von vielen anderen Sünden bereits gereinigt haben, immer dann befällt, wenn sie statt in demütiger Selbsterkenntnis nicht auf Christus, sondern auf andere Menschen schauen. Die Erkenntnis der eigenen Sünde geht verloren und im Herzen werden sie zu Mördern (wenigstens zu Mördern der Ehre dessen, den sie beneiden). Es geschieht, was im Anfang bei Abel und Kain geschehen ist: beide waren böse, doch nur Abel erkannte dies an und vergoss symbolisch das unschuldige Blut eines Opfertieres als Sühne für seine Sünde. Gott hatte ja bereits Tiere getötet, um mit deren Fell die sündhafte Scham von Adam und Eva zu bedecken. Wahrscheinlich fuhr Gott sichtbar in einer Feuerflamme vom Himmel herab und verzehrte das Opfer Abels, wie er es später auch bei anderen Gelegenheiten tat. Kain hielt sich dagegen für gut (was Gott in 1.Johannes 3:12 klarstellte) und brachte die unblutige Frucht seiner Hände Arbeit als Opfer dar (1.Mose 4:3-5), welche er offenbar für würdig genug hielt. Gott nahm sein Opfer jedoch nicht an. Aus Neid auf Abels Nähe zu Gott schlug Kain seinen Bruder Abel tot. Dabei hätte Kain die gleiche Nähe zu Gott ebenfalls erfahren können, wenn er sich nur gedemütigt hätte.

Der Fall Satans aus STOLZ und Hochmut geschah mitten im Heiligtum Gottes im Himmel. Der NEID Kains loderte angesichts der Flamme der Anbetung seines Bruders Abel auf. Beide Sünden befleckten in gewisser Weise direkt das Heiligtum Gottes, was sie auch heute noch immer wieder zu den abscheulichsten aller Sünden macht. Jedes mal, wenn wir den Ort der Anbetung in der Gemeinde mit Stolz und Neid erfüllen, stellen wir uns selbst ein Götzenbild der Selbstverehrung an heiliger Stelle auf. Dies tun wir auch, wenn wir den Dienst für Gott aus Ehrsucht als Quelle unserer Anerkennung missbrauchen oder diesen aus Habgier zur Anhäufung von Einfluss oder Besitz benutzen (1.Timotheus 6:3-5). Das Schlimme ist, dass wir das lange selbst nicht erkennen, obwohl Menschen, die sich nicht so leicht blenden lassen wie manche andere, uns längst durchschaut haben.

Neid oder Eifersucht ist die tückischste aller Sünden, da sie unbeobachtet im Herzen entsteht. Sie befällt auch fromme Herzen, wenn diese nicht in Demut verharren und verspricht dem, der den Neid empfindet, keinerlei Gewinn. Sie lebt allein von dem Wunsch, das Gegenüber im Unglück versinken zu sehen. Neid befällt nicht nur Heuchler und falsche Gläubige, sondern auch wahre Gläubige, die den Fehler begehen, ihre eigenen Leistungen und Qualitäten zu bewundern. Neid ist ein Kind des wohl gehegten Narzissmus, unserer Selbstverliebtheit.

Religiöser Stolz ist in erster Linie ein Übergroßes ‘Ich’ und der Versuch, durch Gottes tatsächliches oder anscheinendes Wirken in einem guten Licht dazustehen (Galater 6:12). Dieser Hochmut ist eine Folge des Selbstbetrugs: “Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst.” (Galater 6:3). Wo dieser Glanz fehlt, wird mit dem falschen Anschein der Heuchelei nachgeholfen. So führten die Galater beispielsweise wieder das mosaische Gesetz ein, damit einige von ihnen mit besonderer Religiosität glänzen konnten. Auch gab es Missgunst und Neid, da wo andere im Glanz erstrahlten. Unter den Werken des Fleisches (Galater 5:19-21) werden deshalb ausdrücklich “Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Mord“ genannt. Neid führt dazu, dass einen der Erfolg anderer quält und man insgeheim oder auch ganz offensichtlich dessen Sturz herbeiwünscht oder gar provoziert. Ein Beispiel dafür sind Sauls Intrigen und seine Jagt auf den vom Volk hoch gelobten David.

Wie erkenne ich meinen eigenen Stolz? Wenn ich mir nicht nur wünsche, dass Gott wirkt, sondern gleichzeitig darauf bestehe, dass er mich dazu benutzt, um sich zu verherrlichen; wenn ich geistliche Erkenntnis suche, um selbst damit zu glänzen und nicht, weil ich Gott erkennen möchte; wenn es mich stört, dass andere Gott erkennen, Frucht tragen, ihn in besonderem Maße verherrlichen oder augenscheinlichen Erfolg haben. Wir müssen kleiner werden, unser ‘Ich’ muss abnehmen (siehe Johannes der Täufer in Johannes 3:30) und Gott muss größer werden in unserem Leben. Gott muss verherrlicht werden, egal ob durch mich oder durch jemand anderes. “Oh Gott, zeige dich in unserer Nähe, und wenn du dies durch mich tun willst, ist das gut, und wenn nicht, dann unterstütze ich den Mann, den du als deinen Diener benutzt. Ich werde ihn lieben, ich werde nicht auf ihn neidisch sein, ich werde für ihn beten und halt hinter den Kulissen, wo mich keiner sieht, arbeiten und trotzdem mein Bestes geben.” (A.W. Tozer, Gegründet im Wort, brennend im Geist, S. 23). Wahrscheinlich war es diese Einstellung, die die Liebe Jonathans zu David so einzigartig machte. Er verzichtete aus freien Stücken auf seinen Anspruch auf den Königsthron, erkannte Gottes Wahl an und trotzte sogar dem ehrgeizigen Drängen seines Vaters Saul (1.Samuel 18-20). Jonathan liebte die Wahrheit über sich selbst mehr als seine eigene Eitelkeit.

Wie werden wir vor Neid bewahrt? Wir müssen im Gebet (Matthäus 26:41) über unser Herz (Sprüche 4:23) wachen und unser Selbst, unser altes Ego, und dessen Leidenschaften, ans Kreuz nageln und töten (Galater 5:24). Asaph beschreibt in Psalm 73, wie es ihm gelungen ist, seinen Neid mit Hilfe der Gegenwart Gottes auszutreiben. Er lernte, seine eigenen Segnungen aufzuzählen. Wer aufgehört hat, mit seinem Schicksal zu hadern; wer ‘ja’ sagt zu Gottes Wegen und Gottes Wahl für sein Leben annimmt; wer mit Christus gekreuzigt ist (Galater 2:20) und täglich aufs neue stirbt (1.Korinther 15:31), der bleibt davor bewahrt, Stolz und Neid ins Heiligtum zu tragen und so Gottes Züchtigung auf sich zu ziehen (Jesaja 42:8).


Die vergessene Praxis der Zweierschaft

NACHFOLGE DURCH ZWEIERSCHAFT FÖRDERN: Eine junge Frau schrieb uns folgende Zeilen: „In euren Berichten lese ich immer wieder, dass Ihr sehr gern mit Einzelnen in der Bibel lest und ihnen dadurch helft, im Glauben zu wachsen. Das bewegt mich sehr. Obwohl ich in einer christlichen Familie aufgewachsen und zum Glauben gekommen bin, kenne ich das nicht, dass jemand mit mir persönlich die Bibel gelesen hat. In der Familie wurde immer ein Stück gelesen nach dem Mittagessen, dazu ein Kalender-Zettel. Ich kenne Bibellesen in Gruppen vom Jugendkreis und Hauskreisen, aber das alles war oft wenig persönlich. Vermutlich liegt es auch mit daran, dass ich oft so wenig Freude daran habe, in der Bibel zu lesen. Jetzt wollte ich mal fragen: Wie geht ihr eigentlich vor, wenn ihr mit jemandem anfangt, in der Bibel zu lesen? Habt ihr da ein Konzept, einen Glaubenskurs oder ein Bibelbuch, das ihr am Stück lest, oder wie macht ihr das?“

UNSERE ANTWORT: Ich selbst bin zum Glauben gekommen und im Glauben gewachsen, während ich angefangen habe: (1) in einem Hauskreis die Bibel abschnittsweise zu lesen und mich darüber auszutauschen, (2) selbstständig die Bibel fortlaufend zu lesen und (3) in einer Zweierschaft themenbezogen in der Bibel zu lesen und dort persönliche, sowie Fragen zum Bibelverständnis zu besprechen. Ich denke, dass jeder, der sich für den Glauben interessiert, das Angebot bekommen sollte, gemeinsam mit einem reifen Christen gleichen Geschlechts persönliche Zeit zu zweit mit der Bibel und im persönlichen Austausch zu verbringen. In diesem Rahmen kann auch ein Glaubensgrundkurs bearbeitet werden (wie unser Grundrundkurs ‘Leben‘). Ohnehin sollten Gläubige, bevor sie sich taufen lassen, ein begleitetes Bibelstudium durchlaufen. So lernt jeder kennen, was

‘Zweierschaft‘ (auch ‘Mentoring‘, ‘Coaching‘, ‘persönliche Begleitung’ genannt) bedeutet. Viele sind dazu in der Lage, dasselbe an andere weiterzugeben. In den meisten Gemeinden sollen Menschen ohne diese Hilfe und quasi durch ‘Mitlaufen in der Gruppe‘ zu einem reifen Glauben kommen. Einige Christen haben kaum eine Ahnung, was die Bibel lehrt und so mancher ist nicht bis zum rettenden Glauben durchgedrungen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Stattdessen hebt man das Bibelstudium für die Bibelschulen auf und überlässt das Missionieren den ‘Vollzeitlichen‘.

WIE KANN MAN ZWEIERSCHAFT FÖRDERN? Zuerst, indem man Zweierschaft selbst praktiziert. Dadurch wird das eigene Leben in ein missionarisches Leben umgestaltet. Man kann versuchen, andere in der Gemeinde anzuleiten und anzuspornen, dasselbe zu tun. Vielleicht muss die Gemeindeleitung solche Aufgaben denen zuteilen, die selbst schon ‘Mentoring‘ erfahren haben. Hilfreich ist hier der Einsatz eines Glaubensgrundkurses für Unbekehrte oder eines Grundlagenkurses für Gläubige (z. B. ‘Grundlagen des Glaubens‘ von John MacArthur) oder so etwas wie ‘Lesen durch das Johannesevangelium zu zweit‘. Seelsorgerlicher Austausch und gemeinsames Gebet gehören natürlich immer mit dazu. Das biblische Motto dazu aus 2.Timotheus 2:2 lautet: “Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren.”

FAZIT: Traktate verteilen und an Haustüren klopfen ist nicht jedermanns Sache. Doch gibt es einen Grund, warum ein Gläubiger nicht in der Lage sein soll, sich mit einem Unbekehrten in ein Lokal zu setzen und bei einer Tasse Kaffee in der Bibel zu lesen? Die Aussendung von Missionaren in alle Welt ist aufwändig, doch für diese einfache Mission vor (oder hinter) der eigenen Haustür fehlt oft nur der Blick. Selbst unter Missionaren ist diese Sicht selten geworden. Dabei wären viele Christen dazu fähig. Deshalb (1) glaube, dass alle Menschen Jesus brauchen und gerettet werden müssen; (2) achte auf Menschen in der Umgebung, die eine Offenheit für die Bibel zeigen. Dies findet man heraus, wenn man ihnen über Glauben redet; (3) bete für eine Gelegenheit, das gemeinsame Bibellesen anzubieten; (4) habe Geduld und Taktgefühl, dich wiederholt zum Gespräch mit der Bibel zu verabreden. Vielleicht benutzt Du dazu den ‘Grundkurs Leben‘. Kann jemand ermessen, was wir verpassen, weil wir die bestehende Gelegenheiten nicht nutzen?

Fasst einfach den Mut, auf andere Menschen zuzugehen! In der Rubrik MATERIAL findet ihr einen "Leitfaden für biblische Zweierschaft", der Euch bei der Umsetzung eine konkrete Hilfe sein kann.


Der Gläubige und seine Sucht - ein Tabu!

"Man braucht nur mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, um festzustellen, dass viele Menschen nach irgendetwas süchtig sind. Seelsorger begegnen sogar wiedergeborenen Christen, die gegen eine Sucht kämpfen. In manchen Fällen tun sie das schon lange und ohne Erfolg." Dieser Artikel soll Betroffenen und Seelsorgern helfen, SUCHT zu besiegen.

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